Integrative Ansätze zur Körperschallentkopplung im mehrgeschossigen Holzbau (de)
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Abstract:
Der Schallschutz im Holzbau erweist sich besonders in mehrgeschossigen Gebäuden als Herausforderung. Die geringe flächenbezogene Masse und konstruktive Restriktionen von derartig leichten Konstruktionen führen zur erhöhten Übertragung von Körper- und Trittschall überwiegend im tieffrequenten Bereich. Besonders dieses tieffrequente Schallübertragungsverhalten im Inneren von Gebäuden gilt es zu vermeiden. Bisherige Verbesserungsmaßnahmen beschränken sich auf Beschwerungen meist aus mineralischen Werkstoffen ober-, inner- und unterhalb der Rohdecken (z.B. schwimmender Estrich, Tilgersysteme, Unterdecke), wobei viele dieser Zusatzschichten elastisch bzw. entkoppelt gelagert werden. Die damit verbundene Materialkombination verschlechtert die Klimabilanz, erhöht die stoffliche und konstruktive Komplexität und verhindert nachhaltiges Recycling.Im Rahmen der Untersuchung von integrativen Ansätzen als eine der Zielsetzungen des Exzellenzclusters IntCDC an der Universität Stuttgart und im Gegensatz zum konventionellen Planungsprozess, stehen mithilfe interdisziplinarer Planungsansätze und digitaler Technologien neue Methoden zur Verfügung, die den Entwurfs- und Planungsprozess von Architektur und Bauwesen modernisieren. Dadurch kann das dynamische Tragverhalten aus akustischer und struktureller Sicht frühzeitig im Planungsprozess berücksichtigt werden. Mittels integrativer Ansätze (Co-Design) können innovative Lösungskonzepte realisiert werden, die das Schwingungsverhalten von Geschossdecken verbessern und im Vergleich zu herkömmlichen schwingungsreduzierenden Maßnahmen weniger zusätzliche Masse und verschiedenartige Materialien benötigen.