Akustische Wirksamkeit schmaler Waldstreifen neben Bundesfernstraßen – Teil 1 (de)
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Abstract:
Bereits seit Ende der 1940er-Jahre ist die akustische Abschirmwirkung von Wäldern und Vegetation Gegenstand von Untersuchungen und Studien. Umfangreiche Messkampagnen wurden durchgeführt und Berechnungsmodelle entwickelt, um die schalldämmenden Eigenschaften verschiedener Vegetationsstrukturen erfassen und in Abhängigkeit forstlicher Parameter beschreiben zu können. Die Vielfalt der relevanten Einflussparameter sowie eine diverse Studienlage verhindern jedoch bisher eine Verallgemeinerung von Ergebnissen und die Übertragbarkeit auf konkrete Situationen.Das Ende 2022 abgeschlossene Forschungsvorhaben „Akustische Wirksamkeit von Vegetation“ – ausgeschrieben und begleitet durch die BASt, durchgeführt durch die Gesellschaft für Akustikforschung Dresden – hatte zum Ziel, das frequenzabhängige Schallminderungspotential schmaler Waldstreifen unterschiedlicher Bewuchsbreite (25 – 150 m) neben Bundesfernstraßen zu ermitteln und eine Methodik zu erarbeiten, die es erlaubt schmale Waldstreifen für Einzelfallbetrachtungen in Schallausbreitungsrechnungen auf Grundlage gemessener oder simulierter Daten zu berücksichtigen.Ausgehend vom Stand der Forschung werden im vorliegenden ersten Teilbeitrag die Auswahl der Messorte, die Konzeption der umfangreichen Messkampagne und die Mess-/Auswertemethodik präsentiert. Das Vorgehen ermöglichte die systematische Analyse eines breiten Parameterraums und einen aussagekräftigen Vergleich verschiedener Messorte bzw. Waldtypen trotz verschiedener Verkehrsstärken und -zusammensetzungen. Die Auswertung der Messkampagnen, die Quantifizierung der Zusatzdämpfung durch Waldstreifen gegenüber freier Schallausbreitung sowie der Transfer auf das Berechnungsverfahren nach RLS-19 werden darauf aufbauend in einem zweiten Teilbeitrag dargestellt.